Bensberg | Schlossstadt in Bergisch Gladbach
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Bergisches Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bensberg

 


Bergisches Museum
für Bergbau, Handwerk und Gewerbe

Leben zwischen Schloss und Stollen

StollenUnwillkürlich duckt sich der Besucher und schielt nach oben. Ob die Holzpfosten die Gesteinsmassen wirklich halten können? Es wäre doch schrecklich, hier unten, tief unter der Erde, verschüttet zu werden...

Wenn es irgendwo möglich ist, sich in die Ängste der Bergleute einzufühlen, dann hier, im Schaubergwerk des "Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe Bergisch Gladbach". Ein Dasein im Dunkeln, vom ohrenbetäubendem Lärm der Dampfmaschine erfüllt und immer am Rande eines Unglücks - im Keller des Museums bekommt der Gast eine Vorstellung davon, wie bedrückend es war, hier unten arbeiten zu müssen.

Diese Zeiten sind vorbei, denn die Grube Lüderich, auf der die Zinkblende abgebaut wurde, wurde 1978 geschlossen - das endgültige Aus für den Bergbau im Bergischen Land. Und doch: Wolfgang Vomm, Museumsreferent der Stadt Bergisch Gladbach, freut sich, hatte er doch die Möglichkeit, vorher noch Wurfschaufellader, Förderkorb und Abortkübel für das Schaubergwerk zu retten, und es damit noch "echter" zu machen.

Das Schaubergwerk im Keller ist das Kernstück des Museums, das in den 20er Jahren begründet wurde: Die Bensberger Bürger wollten ihre Geschichte präsentieren und zogen ins gotische "Türmchenhaus".

WohnenEin etabliertes Haus also, das allerdings noch lange nicht fertig ist. Auf dem Gelände im Schatten des Rathauses finden immer neue Gebäude ihren Platz, ein Backes, eine Kettenschmiede, ein Hammerwerk und seit neuestem ein kleinbürgerliches Wohnhaus. Das allgegenwärtige Schloss kommt natürlich auch vor. "Weil jeder das Schloss kennt", wird der Besucher als allererstes bei seinem Rundgang auf die höfische Baukunst eingestimmt. Hier werden die Fragen beantwortet, so Vomm, "auf die es normalerweise keine Antwort gibt: Wie wurde das gemacht? Und wer um Gottes Willen hat das alles bezahlt?"

Aber der Blick in das Leben der Hochwohlgeborenen "dort oben" ist nur der Einstieg in das Dasein "hier unten". Die ländlichen Verhältnisse rund ums Schloss, die Arbeit Handwerker, der Alltag im Haus - das Museum bietet alles. Dabei bekommt der Besucher natürlich auch die klassischen Exponate eines Heimatmuseums zu sehen - irdene Schüsseln, Zinnkrüge und Leinenschürzen. Aber die weniger ästhetische Seite des Bensberger Lebens wird nicht unterschlagen, dafür war sie auch viel zu wichtig: Der Erzabbau. "Als die Zinkblende endlich verhüttet werden konnte, boomte es richtig", erzählt Vomm. 50 Gruben gab es, vom Ein-Mann-Betrieb zum hochkomplizierten Großunternehmen wie der Lüderich. Dieses Kapitel ist inzwischen abgeschlossen; die Erinnerung an Techniken indes, an allgegenwärtige Gefahren, an die Spuren, die es in der Bensberger Kultur hinterließ, werden hier bewahrt.

Das Museum in Bensberg ging aus einer bürgerschaftlichen Initiative hervor. Es wurde 1928 gegründet und 1981 nach umfassender Sanierung, Erweiterung und Neukonzeption wiedereröffnet. Seitdem hat sich das Museum zu einer kleinen Freilichtanlage mit derzeit 12 historischen Bauten entwickelt. Ein weiterer Ausbau ist vorgesehen. Auf Lebendigkeit und Anschaulichkeit in der Darbietung der Vergangenheit wird besonders großer Wert gelegt. Die Besucherin und der Besucher werden ermutigt, in einzelnen Handwerksbereichen durch "Handanlegen" persönliche Erfahrungen zu sammeln.

Besondere Angebote:
Handwerkliche Vorführungen, Brotbacken, "historischer" Schulunterricht sowie Kaffeetafel für Gruppen. Alljährlich findet am ersten Sonntag im August das große Museumsfest statt, bei dem alle Werkstätten in Betrieb gesetzt werden. Darüber hinaus werden auf dem weitläufigen Freigelände alte Hand- und Hauswerke vorgeführt (Termine finden Sie auf der
Web-Seite des Museums).

Hier geht's ins Museum  

Hier finden Sie eine interessante Fotoserie rund um das schöne Bensberger Museum

Bergisches Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe

Burggraben 9 - 21
51429 Bergisch Gladbach (Bensberg)
Tel.: 02204/ 55559

Öffnungszeiten:
Di-Fr    10 bis 17 Uhr
Sa-So   11 bis 18 Uhr

Führungen: Auch außerhalb der o. g. Zeiten nach Vereinbarung;
Vorführungen: Bandweberei, Backen, Hammerschmieden und Spinnen.

So kommt man hin:
ÖPNV: Alle Buslinien fahren den Busbahnhof in der Steinstraße an; von dort sind es zwei Fußminuten zum Museum.
PKW: Autobahn A4, Abfahrt Bergisch Gladbach - Moitzfeld. Das Museum ist ausgeschildert (Nähe Rathaus)

 

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